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UNKLE – Runaway (Pointman Re-edit)

Das Video zu “The Runaway”, der Single des letzten UNKLE Albums “Where Did The Night Fall” vom letzten Jahr gibt es jetzt als Re-edit mit Pointman zur dreidimensionalen Roboterfigur erweckt. Pointman ist die Conehead-ähnliche, bereits auf dem Artwork der früheren UNKLE Alben “Psyence Fiction” und “Never, Never, Land” zu sehende Comic-Figur des amerikanischen Graffiti Künstlers Futura 2000.

Old School Artist Futura 2000, der bereits in den frühen 80ern für The Clash malte bzw. sprühte, hat mittlerweile auch sein eigenes Kleidungs-Label unter dem Namen FUTURA LABORATORIES und stellt seine Werke u.a. in der V1 Gallery in Kopenhagen aus.

Pointman Robot wurde erschaffen vom Regisseur und “Animatronics”-Designer John Nolan. Nolan war bereits für einige großartige “Phantasy”-Filme wie Spike Jonze’s “Where the Wild Things Are” oder Terry Gilliam’s “Brothers Grimm” tätig.

Pointman Robot war letztes Jahr im August auch schon in der Ausstellung “Daydreaming with …James Lavelle” in der Haunch of Venison Galerie in Mayfair, London zu sehen. Diese Ausstellung wurde von James Lavelle, dem Hauptbandmitglied von UNKLE initiiert.

Mittlerweile gab es auch schon eine Nachfolgeausstellung “Daydreaming with… St Michael’s” in der St. Michael’s Kirche in Camden, London vom 27. April bis zum 5. Mai diesen Jahres. Auch diese hat James Lavelle wieder mitorganisiert, diesmal konnte er dafür die beiden Künstler/Video-Regisseure Doug Foster und Jonathan Glazer gewinnen. Letzterer dürfte einigen als Regisseur von “Birth” mit Nicole Kidman und “Sexy Beast” mit Ben Kingsley bekannt sein.

Während das Video zu der Originalauskopplung eher versucht, erotisch rüber zu kommen, ist dies hier eine etwas andere Nummer. Es zeigt die Einsamkeit und den Frust eines scheinbar kindlichen Wesens, vielleicht aber auch nur die unberechenbare Art eines Roboters. Pointman wirkt nie niedlich, sondern offensichtlich unschuld-erweckend und hinterlistig grinsend.

Damit erinnert er an die Außerirdischen in Tim Burton’s “Mars Attacks!”. Auch Pointman’s Tanzstil wirkt nicht leidenschaftlich (sofern das bei der Musik überhaupt möglich wäre) oder “grrovy”, sondern eher anschleichend und wachsam.

Am Ende des Video’s ersticht Pointman ein fleischig aussehendes Etwas, das eine Art Alien-Ei oder auch ein Herz symbolisieren könnte. Dass es lebt, wird in einigen Sequenzen vorher durch eine kurze pulsierende Bewegung klargestellt. Das schwarze Blut (Maschinenöl?) soll wohl den Horror-Effekt minimieren oder symbolisieren, dass es sich hier um eine Maschinenwelt handelt.

Wie auch immer man das interpretiert, John Nolan hat den bisher unscheinbaren und wenig beachteten Pointman zum Leben erweckt und wir werden die UNKLE Cover in Zukunft mit anderen Augen betrachten.

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