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Nicki Minaj And Rihanna – Fly

Eines der besten Hip-Hop/Pop Alben des letzten Jahres war “Pink Friday” von Nicki Minaj. Seit Missy Elliott ist keine Künstlerin mehr mit so einer wuchtigen Ladung Groove, Rap und “Attitude” daher gekommen. Nicki Minaj legt allerdings etwas mehr Fokus auf die Raps, was zweifellos eine ihrer großen Stärken ist. Dies merkt man besonders an dem aggressiv treibenden, etwas furchteinflössenden “Roman’s Revenge”, in dem auch Eminem als Gastrapper auftritt.

Nicki Minaj fügt außerdem eine fette Portion Soul hinzu. Mit den emotionalen, fast schon balladen-ähnlichen Elementen erinnert sie an die geliebte Neneh Cherry oder eben doch an ihre Busenfreundin Rihanna. Diese hat sie auch als Gastsängerin für “Fly” dazu geholt, einem der besten Titel der Platte, der nun als Single und Video veröffentlicht wurde.

Die großartige Kombination von Rap, Dance und herzergreifendem Soul-Pop auf “Fly” ist exemplarisch für das ganze Album und liefert eine Art Hip-Pop auf den man sich sehr schnell einigen kann. Nicki’s Sprechgesang und Rihanna’s unglaubliche Stimme harmonieren dafür perfekt (dies ist übrigens die zweite Zusammenarbeit der beiden, nachdem Nicki Minaj bereits auf “Raining Men” aus Rihanna’s Album zu Gast war). Mit dem Text zu “Fly” zeigt Nicki Minaj auch einen gewissen Feminismus (siehe dazu auch hier).

Das Video zu “Fly” wurde von Sanaa Hamri gedreht, einer US-marokkanischen Regisseurin, die unter anderem bereits Videos für Prince, Christina Aguilera, Mariah Carey und Kelly Rowland gemacht hat. Von Hamri stammen außerdem die zwei romantischen Komödien “Something New” mit Sanaa Lathan und “Just Wright” mit Queen Latifah. Damit ist sie der übermäßigen Kreativität und Coolness zunächst unverdächtig, dennoch schafft sie in dem Video mit dem düsteren, leicht apokalyptischen Hintergrund einen guten Kontrast zu der Musik. Nicki Minaj’s Kung-Fu Einlagen und das pathetische Erwachsen von Blumen in der trostlosen Umgebung am Ende des Videos unterstreichen die motivierende, “Kopf-Hoch”-Ansage des Titels.

Lady Gaga Vergleiche sind übrigens unangebracht. Dass man heutzutage alle 2 Sekunden in einem neuen Kostüm erscheint und diese eher extravagant sind (man beachte auch Nicki’s Leoparden-Haarpracht), ist normal und Teil der modernen Popkultur, die ganz sicher nicht Lady Gaga erfunden hat, sondern, wenn überhaupt, dann Madonna (die übrigens zu Nicki Minaj’s Einflüssen zählt und deren Song “Material Girl” in dem Titel “Muny” eine Referenz findet).

Etwas irritierend ist das Herausschneiden bzw. Unterdrücken von vermeintlichen Schimpfworten in dem Video. Diese, bisher eigentlich nur in den USA bekannte Art der “Zensur” ist unnötig. Das “F-Word” und alle Variationen davon haben im Englischen nun mal eine andere, harmlosere Bedeutung als die deutsche Übersetzung. Da der Titel außerdem auch als Tonträger im ungeschnittenen Original für jedermann erhältlich ist, fragt man sich nach dem Sinn einer solchen Textverstümmelung.


(Wenn das Video nicht angezeigt wird, bitte hier klicken)

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