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Sophie Hunger – Supermoon – Viersprachige Songwriter-Kunst

Die rätselhafte Sophie Hunger. Die Unnahbare, die Geheimnisvolle, die Aggressive. Wer sich der Schweizerin nähern möchte, sollte ihre Platten hören und ist womöglich hinterher auch nicht klüger. Der Zuhörer sollte sich an ihre Songs herantasten, ihnen Zeit geben und ihren Inhalten immer wieder aufs Neue nachspüren, um die ganze Kunstfertigkeit, Feinsinnigkeit und Emotionalität ihrer Songs zu erfassen.

Hunger ist eine Sängerin und Songschreiberin aus der Schweiz. Sie wurde in Bern als Diplomatentochter geboren und wuchs in London, Bonn und Zürich auf. 2002 machte sie ihr Abitur. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch ihr Interesse für Musik geweckt und sie wurde Sängerin in einer Rockband namens Fisher. Vier Jahre später begann sie, Lieder zu schreiben und nahm alleine zu Hause ihr Debütalbum „Sketches On Sea“ auf. Daraufhin luden sie Jazztrompeter Erik Truffaz und ihr Landsmann Stephan Eicher zum gemeinsamen Touren durch Europa ein. 2009 erschien der Nachfolger „Monday’s Ghost“ und 2010 ihr Album „1983“ mit einem provozierenden Coverfoto. Sie posierte dort mit imaginären Schusswaffen, eine zielte auf den Betrachter, die andere auf die eigene Schläfe.

Gefahr wird schließlich auf dem 2012 erscheinenden Langspieler bereits mit dem Titel „The Danger Of Light“ ins Visier genommen. Dabei setzt Hunger nach wie vor auf ihr Konzept in vier Sprachen zu singen. Auf Englisch, Französisch, Deutsch und Schwyzerdütsch bringt sie ihre Songs zur Entfaltung. Auch auf dem brandneuen „Supermoon“ singt die Schweizerin wieder mit viersprachiger Zunge.

Ihr fünftes Studioalbum entstand im sonnigen Kalifornien, wobei Sophie Hunger ihrer Natur entsprechend eher die Schattenseiten aufzeigt: „There’s nothing here to remember or recognize / I could stay here forever and never arrive.“ Die Zeilen aus „Mad Miles“ sind eine Liebeserklärung der etwas anderen Art. Naturgemäß singt Hunger auch ganz eigenwillig über zwischenmenschliche Beziehungen, „Love Is Not The Answer“ legt hiervon Zeugnis ab. Oder sie thematisiert auf „Heicho“ das Heimkommen zum Sterben, ein berührendes, zu Tränen rührendes Stück in ihrer Muttersprache. Zudem hat sie mit dem ehemaligen französischen Profi-Fußballer und Enfant Terrible Eric Cantona „La Chanson d’Helene“ (bekannt geworden durch das Duett von Romy Schneider und Michel Piccoli) neuinterpretiert.

Mit ihrem aktuellen Werk „Supermoon“ setzt die Schweizerin ihren Weg unbeirrt fort. Dabei klingt es einerseits wie ein Neuanfang, den sie nach kreativer Pause in Angriff genommen hatte, andererseits ist es die konsequente Fortführung ihres eigenwilligen Stils. Ein Stil, der Chanson, Folk, Elektro, modernen R&B, Jazz und Pop in Singer/Songwriter-Kunst überführt und zwar so, dass die Genres wie selbstverständlich ineinanderfließen und ein großes Ganzes entsteht. Chapeau Sophie Hunger!

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