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The Helio Sequence – The Helio Sequence – The Edge trifft auf Neil Tennant

The White Stripes, The Black Keys, Blood Red Shoes, Royal Blood: Seit mehreren Jahren beweist das Rock-Genre nun schon, dass man druckvolle Sounds auch problemlos mit minimalistischem Aufwand zu Tage fördern kann. Duos sind hipper denn je. Wahlweise Gitarre oder Bass, Gesang und Schlagzeug: Mehr braucht es bei oben genannten Bands nicht, um die Massen zu verzücken.

Man kann den Spieß aber auch umdrehen. Sprich: den Härte-Faktor auf ein Minimum runterschrauben, um Raum zu schaffen für flächendeckende Traumlandschaften. So gehen beispielsweise die beiden Herren Brandon Summers und Benjamin Weikel aus Beaverton, Ohio, zu Werke, wenn sie unter dem The Helio Sequence-Banner dem erdigen Pop der Achtziger huldigen.

Auf ihrem neuen selbstbetitelten Album präsentieren sich die beiden Amerikaner gereifter denn je. Zwar fährt man produktions- und spieltechnisch Ähnliches auf wie in den vergangenen Jahren. In punkto Präsenz und Fülle legt das Sup Pop-Duo aber eine ordentliche Schippe drauf. Bereits die ersten drei Songs des Albums (“Battle Lines”, “Stoic Resemblance”, “Play”) stecken den Großteil aktueller 80s-Pop-Rock-Reminiszenzen spielend leicht in die Tasche.

Doch auch ohne viel Hall und überbordende Sphären biegen die Amis im Rennen um die U2 meets Pet Shop Boys-Krone als erste in die Zielgerade ein. Mit Songs wie dem hymnenhaften “Red Shifting” oder dem mit Beatles– und Beach Boys-Anleihen aufgepeppten Gute Laune-Schunkler “Deuces” legen Summers und Weikel auch im Weniger-ist-mehr-Bereich ihre Meisterprüfung ab.

The Helio Sequence präsentieren auf ihrem sechsten Studioalbum eine ausgewogene Sound-Mixtur. Feinfühlig arrangierter Pop trifft auf klassisch ummantelten Rock, der auch ohne verzerrte Gitarren zu beeindrucken weiß. Hinzu kommen unterschwellige Harmonien, die sich mit jedem weiteren Durchlauf tiefer in die Gehörgänge festsetzen. Wer schon immer einmal wissen wollte, wie es wohl klingen würde, wenn The Edge gemeinsame Sache mit Neil Tennant macht, dem sei dieses Album wärmstens ans Herz gelegt.

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